Europa warnt Trump davor, ein Abkommen mit Putin ohne Einbindung der Ukraine zu schließen
Soldecanarias.net
Kurz vor einem möglichen direkten Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin, das für diesen Freitag in Alaska angesetzt ist, haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und wichtige europäische Partner eine „echte, überprüfbare und garantierte“ Waffenruhe für Kiew gefordert.
Nach einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin betonte Selenskyj: „Es kann keinen Frieden geben, wenn die ukrainische Souveränität nicht geachtet und die Sicherheit unseres Landes nicht gewährleistet wird.“ Diese Botschaft wurde von Brüssel, London und der NATO deutlich unterstützt, die sich zunehmend besorgt über ein mögliches Abkommen zwischen Trump und Putin ohne die Beteiligung der Ukraine zeigen.
Europäische Staats- und Regierungschefs befürchten, dass Trump – der sich im Rahmen seines US-Wahlkampfs bereits wieder als zentraler Akteur in der Diplomatie präsentiert – Selenskyj zu einem sofortigen Waffenstillstand drängen könnte, auch wenn dies eine Einfrierung des Konflikts ohne eine Lösung der von Russland besetzten Gebiete bedeuten würde. „Frieden kann nicht ohne Kiew entstehen“, erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel.
Laut diplomatischen Quellen hat die EU eine neue Gesprächsrunde eingeleitet, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen und einer von Washington und Moskau diktierten Lösung entgegenzuwirken. Kanzler Merz betonte ebenfalls: „Jede verhandelte Lösung muss auf dem Völkerrecht basieren und die territoriale Integrität der Ukraine respektieren“, ganz im Sinne der Haltung des Europäischen Rates in der vergangenen Woche.
Zwei Tage vor dem Trump-Putin-Gipfel wächst die internationale Anspannung. Während aus Washington bislang keine Details zur Agenda bekannt wurden, steigt in Kiew und den europäischen Hauptstädten die Sorge vor einem aufgezwungenen statt einem ausgehandelten Frieden.


